Väring

54.28,000 N und 11.33,000 E

Väring aus Höganäs, gebaut 1898 in England unter dem Namen „Elna“ für die Reederei Heimdal, København. Es handelt sich dabei um einen eisernen, genieteten schwedischen Frachter von 1335 BRT mit einer Länge von 73 m und einer Breite von ca. 11 m. Als Antrieb diente eine Dampfmaschine mit 520 HP.
Am Mittwoch, den 13.02.1923 wurde „Elna“ von ihrer Reederei nach Schweden verkauft und zwar an die Förnyade Reederei AB in Höganäs. Dort erhielt Sie Ihren heutigen Namen und wurde in Väring umgetauft.

Die Väring fuhr auf dem minenfreien Zwangsweg. Nordöstlich von Fehmarn ereilte, am Mittwochabend des 15. Dezembers 1948, das Schicksal den kleinen, schwedischen Frachter. Er kollidierte mit dem russischen Dampfer „Stephan Khaturin“ und wurde dabei so schwer beschädigt, das seine Reise noch am selben Tag auf dem Meeresgrund in 27 m Tiefe ein jähes und unrühmliches Ende fand. Die Väring kenterte nach Backbord und sank über den Backbordbug in kürzester Zeit. Die Besatzung wurde von dem russischen Frachter aufgenommen.
Die Väring transportierte Steinkohle von Danzig nach L’Orient in Frankreich.

Väring

Väring am Anker

Das Wrack der Väring, mit der BSH Wracknummer 661, liegt in dem heutigen, in Richtung Osten verlaufenden Fahrwassers des Fehmarnsundes. 

Das Wrack ist in drei Teile gebrochen.
Der Bug ist mit etwa 30° nach BB geneigt, das Mittelschiff steht aufrecht auf dem Kiel und das Heck liegt mit etwa 45° nach BB auf der Seite.
Der Steven ist durch die Kollision stark beschädigt. Der Mittschiffsbereich des Wrack’s ist, fast 57 Jahren nach seinem Untergang, schon stark zerfallen. Die Außenhaut liegt hier zum Teil schon neben dem Wrack. Das hölzerne Deck, welches das Schiff einmal geziert hat, ist nicht mehr vorhanden. Das Achterschiff ist unbeschädigt und noch rel. gut erhalten. Es wurde eine geringste Tiefe von 17,4 m über einem Geländer auf dem Achterschiff gelotet.

Die oben liegende Seite ist weitgehend intakt. Als die Kohle aus dem Laderaum geborgen wurde, entfernte man auch einige Wrackteile zur Schrottverwertung. Der Steven mit der hohen Back ist erhalten und befindet sich hinter dem, in voller Länge umgeknickten, vorderen Mast. Der größte Teil der Brücke ist zerstört und liegt auf dem Boden als großer Schrotthaufen in dem es viel zu entdecken gibt. Aus dem Grund ragen auch Reste des Schornsteins und verschiedene Dinge, aus dem Inneren des Brückenhauses, liegen sicherlich noch auf dem Grund verborgen. Teilweise besteht auch die Möglichkeit unter die Reste der Brücke zu tauchen. Das Achterschiff ist gut erhalten und man kann durch den hinteren Niedergang unter Deck gelangen, dummerweise ist es dort aber sehr eng ist. Wenn man den Niedergang hinter sich gelassen hat, hat man aber im inneren ausreichend Platz.

Unerfahrenen Tauchern ist aber von solcher Art der Wrackpenetration unbedingt abzuraten, da sich die Sicht, sehr schnell, bis zur absoluten unsichtigkeit eintrüben kann.

Mittschiffs finden sich Teile des Dampfkessels und der zur Backbordseite gestürzte Hauptmast. Weiter zum Bug, liegen neben der Bordwand weitere Wrackteile, welche wir leider noch nicht identifizieren konnten. Direkt auf den Vorschiff befindet sich ein weiterer Niedergang, welcher allerdings versperrt war. Hier finden sich auch Teile des Ladegeschirres (Winden und Spills etc.).

Das Wrack ist,besonders am Heck, mit kleinen Polypen, Miesmuscheln und Seenelken bewachsen. Zu sehen waren kleine Trupps von Grundeln und Dorsche, allerdings war der Fischreichtum bei diesem Tauchgang nicht besonders beeindruckend. Teilweise ist das Wrack stark verschlammt, spätestens beim Eindringen bleibt ein Sinken der Sichtweite auf Null kaum aus.
Es können, je nach Windrichtung starke bis sehr starke Strömungen von fast 3 bis 5 kn auftreten.(selbst erlebt). Die Orientierung selbst, ist am Wrack absolut unproblematisch, jedoch hängen am Wrack einige Schleppnetze, von denen allerdings keine akute Gefahr ausgeht. Von der Steinkohle, welche das Schiff beim Untergang in den Laderäumen und in den bordeigenen Kohlebunkern hatte, ist nicht mehr viel übrig. 

Das Wrack liegt außerhalb der Hauptströmungsrinne, aber mitten im ostwärts laufenden Fahrwasserbereich. Mit heftigen Geräuschen vorbeifahrender Schiffe in geringem Abstand ist zu rechnen!

Dies war ein Bericht von :

Allan Jensen und Sven Gust und Peter Klink

Copyright © 2002 bei Peter Klink / Alle Rechte vorbehalten

Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

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