Connie

54°53,00 N      010°09,30 E

Conny-1939-Helling

Conny 1939 auf einer Helling

Die Motorgaleasse „Connie af Egernsund“ ist für die Gewässer der Ostsee ein kleines zur damaligen Zeit typisches 34 Brt. großes Frachtschiff gewesen. Es wurde aus Stahl gebaut und befand sich am 31.05.1940 auf der Reise von Egernsund nach Nyköping auf der Insel Falster. Als Fracht befanden sich Drainagerohre, die aus Ton gefertigt waren, an Bord.

Das Unglück geschah  am Freitag, den 31. Mai 1940 gegen 12:20 Uhr. Es herrschte an diesem Tage ein frischer bis starker Wind aus nordwestlichen Richtungen. Connie stand zu diesem Zeitpunkt am südlichen Eingang zum Zwangsweg durch eine deutsche Minensperre, die die westliche Ostsee absichern sollte. Als Conny sich in diesem schmalen Fahrwasser befand kamen ihr drei deutsche Fahrzeuge mit Höchstfahrt entgegen. Die Bug- und Hecksee der drei Fahrzeuge erzeugten einen hohen Schwell so das die schwer beladene Connie stark nach Steuerbord krängte. Dabei kamen die mangelhaft gesicherten Rohre ins rutschen, gingen teilweise über Bord und verlagerten sich zur Steuerbordseite. Connie hatte keine Chance mehr sich aufzurichten, da aufgrund der Gewichtsverlagerung das aufrichtende Moment nicht mehr ausreichte Connie auf ebenen Kiel zurückzuholen. Sofort drang Wasser über das schon unterwasserliegende Gangbord ins Boot. Das Boot krängte immer mehr zur Stb. Seite und innerhalb sehr kurzer Zeit versank Connie in den Fluten. Die zwei Mann Besatzung wurden durch ein sofort herbeigeeiltes deutsches Lotsenboot gerettet.

Conny-Seekarte

Seekarten Ausschnitt

Seine letzte Ruhestätte fand das Wrack im kleinen Belt, es liegt am südlichen Eingang des kleinen Belts zwischen der Insel Ærø und der Insel Alsen in ca 30 m Wassertiefe. Der Leuchtturm Gammel Pøl peilt in rw.262° und ist ca. 3,0 nm entfernt. Der Leuchtturm Skoldneas, der dänischen Insel Ærø, peilt in rw. 19° und in einer Entfernung von 5,16 nm. Die östliche Gefahrentonne des „Pøls Rev“ peilt in rw. 220° und in einer Entfernung von 2,63 nm.
Die amtliche Aufarbeitung des Unglück fand am Montag, den 10.Juni 1940 in Grasten / DK statt. Dabei wurde festgestellt, dass die Deckslast nur unzureichend gesichert war und zum Kentern des Fahrzeugs geführt hat. Wäre die Last sachgemäß gesichert gewesen, hätte der hohe Schwell der deutschen Fahrzeuge die Connie nicht zum Sinken bringen können. Für dieses Verhalten wurde der Schiffsführer der Connie von einem Gericht in Lundtofte zu einer Geldstrafe in Höhe von 80 DKr. verurteilt.
Am Dienstag, den 24. September 1940 wurde Connie offiziell aus dem amtlichen Schiffsregister gestrichen.

Das Land ist zwar nicht sonderlich weit weg, aber die Lage des Wracks kann nicht als sehr geschützt bezeichnet werden.

Falls jemand mit seinem eigenen Segelboot an diesem Wrack tauchen möchte, der sei vor dem „Pøls Rev“, einer Untiefe mit teilweise sehr geringer Wassertiefe (< 1,5 m), eindringlich gewarnt.

Conny

Conny an einer Pier

Das Wrack ist als kleines ca. 20 m langes Frachtschiff gebaut worden, und auf seiner letzten Reise hat es eine Art Tonröhren transportiert.
Ein großer Teil dieser Ladung liegt auch heute noch im Bauch und in der näheren Umgebung des Wracks.

Die „Connie af Egernsund“ beginnt leider schon sehr zu zerfallen, so dass es leider heute nur noch ca. 3m aus dem Grund hervorragt. Das Heck verläuft quasi im Sande. Das Wrack liegt mit ca 20 ° Achterlastigkeit auf dem Grund. Die Tjalk typischen Seitenschwerter lassen sich erkennen. Zum Heck hin lassen sich überall einzelne Schrottteile finden. Der Steven ist der höchste Punkt an Bord. Der Laderaum ist offen und läßt sich leicht durchtauchen, dort kann man auch noch Teile der damaligen Ladung entdecken.

Das Wrack an sich, ist nicht gerade aufregend, aber dafür sehr schön mit allerlei maritimen Leben umgeben.
Im Bug des Bootes scheint es früher eine Art Mannschaftsunterkunft gegeben zu haben, man kann durch eine geöffnete Luke hineinsehen und dabei kann man einen alten Kohleofen betrachten. Die Feuerstelle sind durch die drei fehlenden runden Herdplatten zu sehen.

Das Deckshaus auf dem Achterschiff ist nicht mehr vorhanden. Auf dem teilweise noch vorhandenem Deck sind ebenfalls noch einige Poller bzw. Klampen zu entdecken die sich die Natur allerdings fast vollständig durch sehr schönen und großen Bewuchs von Seenelken zurückerobert hat.
Fotografen finden an diesem Wrack bestimmt einige lohnende Makrounterwassermotive.

Ganz gut läßt sich ein Tauchgang an der „Connie“ verbinden mit einem Tauchgang an dem nicht weit entfernten „Erik“ oder dem ebenfalls nicht weit entfernten Schnellboot „S 103“.

 

 

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Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

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