Binz

54°42.800’N   010°52.050’E

Das kleine deutsche Kriegsschiff „Binz“ fuhr seit 1914 als Dampfschifffähre auf der Insel Rügen für den Bäderdienst. Es wurden durch die Dampfschiff- und Motorbootgesellschaft zu Sassnitz Urlauber bzw. Badegäste von und nach Rügen befördert. Da die Kaiserliche Marine Schiffe brauchte, egal welcher Art, wurde auch die kleine Fähre „Binz“, die in Landsberg/Warthe gebaut wurde, im 1. Weltkrieg kurzerhand beschlagnahmt und zum Krieger umgebaut. Aus Ihr wurde das Hilfsschiff „Führerboot-A-“ welches dann, ab Sonntag, den 16. August 1914 im Vorpostendienst eingesetzt wurde.

Binz Hilfschiff "Führerboot-A-"

Binz
Hilfschiff „Führerboot-A-„

Am 15. Dezember 1915 fuhr das Schiff im Langeland-Belt auf eine Mine, wurde durch die heftige Explosion in der Mitte zerrissen und liegt jetzt in zwei Teilen, mit rund neun Metern Abstand dazwischen auf dem Meeresgrund.
Alle 23 Mann der Besatzung verloren ihr Leben, acht von Ihnen wurden auf dem Nordfriedhof in Kiel, nachdem Sie an verschiedenen Stellen der Ostseestrände gefunden wurden, direkt neben den Denkmälern für die Toten der S.M.S. „Undine“ und S.M.S. „Prinz Aldalbert“ beigesetzt.

Das Wrack liegt in einer Tiefe von rund 16 m im südlichen Großen Belt und ist schön, insbesondere mit Muscheln bewachsen und außerhalb des Wrack findet man auf dem Meeresboden weitere Teile des Wracks, die von der Minenexplosion, der Strömung und durch den Zahn der Zeit abgerissen und verteilt wurden.

Für Fotografen finden sich am Steven, im Salon und achtern an der Rudermaschine die besten Fotomotive.

Das Heck des Wracks ist auseinander gefallen, aber rund um das Wrack liegen ein paar Kisten mit Munition. Früher sollen russische Gewehre im Wrack gefunden worden sein, die von der kriegerischen Vergangenheit des Schiffes zeugten. Weiter hinten im Heckbereich kann man die Rudermaschine sehen. Diese ist noch erstaunlich gut erhalten und stellt schönes Fotomotiv dar.

Im hinteren Teil des Vorschiffs ist der am besten erhaltene Teil des Wracks, es scheint eine Art Frachtraum, den man durchschwimmen kann zu sein. Unterwegs kann man die feinen Holzdetails erkennen, aber Vorsicht vor unvorsichtigen Flossenschlägen, die Sicht ist schnell dahin. Häufig beherbergt das Wrack große Dorsche, die sich entweder im Frachtraum oder unter den vielen zerfallenen Wrackteilen verbergen, eine  Lampe ist deshalb von Vorteil.

Der Steven steht aufrecht und der Flaggenmast steht immer noch – allerdings im rechten Winkel gen Steuerbord geneigt.

Das ganze Wrack ist toll bewachsen, insbesondere mit Muscheln, und rund herum am Boden sind große Muschelbänke. Obwohl es eines der älteren Wracks im Langeland-Belt ist, ist es voller Erlebnisse.

 Copyright © 2015 bei Peter Klink / Alle Rechte vorbehalten

Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

Die Verwendung der Texte und Abbildungen, auch auszugsweise, ohne unsere vorherige schriftliche Zustimmung verstößt also gegen die Bestimmungen des Urheberrechts und ist damit rechtswidrig. Dies gilt insbesondere auch für alle Verwertungsrechte wie die Vervielfältigung, die Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. Auf unserer Website werden eingetragene Marken, Handelsnamen, Gebrauchsmuster und Logos verwendet. Auch wenn diese an den jeweiligen Stellen nicht als solche gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert