Voitja

54° 29,048′ N und 010° 17,149′ E

Irgendwo, wurde in Rußland im Jahre 1907 die “ Voitja“ als Bark mit drei Masten, wo von der hintere Mast mit einen Besan getakelt war, von russischen Bootsbauern auf Kiel gelegt.
Kurz nach Ihrer Indienststellung wurde sie in die baltische Stadt Latvia / Lettland verkauft.
In einer Zeit, wo Staaten annektiert und Nichtangriffspakte geschlossen wurden, übernahm eine staatliche, sowjetische Reederei die Bereederung der „Voitja“..
Im Laufe des Unternehmens „Babarossa“, dem Beginn des Ostfeldzugs, fiel die „Voitja“ im Jahre 1941 in die Hände der deutschen Kriegsmarine. Diese konnte das Schiff gut gebrauchen und veränderte dessen Aussehen und Funktion im Zuge eines Werftaufenthaltes total.
Aus der ehemaligen Bark wurde ein Wachschiff. Es wurden die Masten entfernt und statt dessen Flugabwehrgeschütze eingebaut. Zum Ende des Krieges wurde sie noch am 07.02.1945 als Wachschiff 11 der 1. Sicherungsdivision unterstellt.
Im gleichen Jahr ist das Schiff, in der Nähe des heutigen Kieler Leuchtturms, durch eine Mine verloren gegangen. Ob bei diesem Unglück Besatzungsmitglieder umgekommen sind, ist auch heute dem Marinearchiv nicht bekannt, da doch viele Unterlagen in den letzten Kriegstagen vernichtet wurden. Vieles ist auch in den letzten Kriegswirren nicht mehr zur Kenntnis genommen oder zu Papier gebracht worden.

Die „Voitja“ liegt heute leider im südlichen Teil des Verkehrstrennungsgebietes des Kieler Leuchtturms auslaufend aus der Kieler Förde.
Die Wassertiefe am Wrack beträgt an der tiefsten Stelle rund 21 m und an der flachsten Stelle 16m. Das Wrack ist über und über mit Seenelken und Seepocken bewachsen. Am Grund, um das Wrack herum hat sich in der letzten Zeit eine sehr große Miesmuschelkolonie angesiedelt. Die Netzhaker, der Schleppnetzfischer, werden leider auch immer mehr. Der Bug ist schon ziemlich auseinander gerissen worden. Das Brückenhaus ist noch zuerkennen. An der Bb-Seite weißt es große Schäden auf, die vielleicht vom letzten Kampf mit alliierten Luftstreitkräften oder von Splittern der Minenexplosion herrühren könnten.
Am Heck weißt das Wrack die größten Schäden auf. Es ist sehr stark zusammengefallen und wenn man es einzeln sehen würde, könnte man nicht feststellen, dass das einmal ein Achterschiff eines Schiffes war.

Die höchste Erhebung ragt etwa 5 m über dem Grund auf.
Auf dem Vorderdeck steht noch ein Zwillingsgeschütz, völlig von Seenelken, Seepocken und Muscheln überkrustet. Die Brücke ist noch vorhanden und auf der Backbordseite weit aufgerissen. Der Bug ist durch einen Netzhaker auseinander gerissen, die Netzreste hängen noch dort, also Vorsicht. Bug und Brücke sind klar zu erkennen, dass Heck ist jedoch stark zerstört.
Das ganze Wrack stellt sich als erstes sehr unübersichtlich dar und ist erst nach mehreren Tauchgängen richtig zu verstehen, dieses ist allerdings aufgrund der Sondergenehmigung ein wenig schwierig.

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Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

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