Betonschute

54° 29,17 N und 010° 06,18 E

Zur Geschichte läßt sich nur sagen, daß es mehrere Varianten gibt.

A). Zuletzt als Schleppkahn genutzt und bei einem Oststurm in den fünfziger Jahren gesunken.
B). Als geschlepptes Ziel für die Marine eingesetzt und versehentlich versenkt …
C). oder…..
D). oder…..

Egal wieviel Varianten es gibt, das Wrack ist einfach schön zu betauchen und weil drum herum sonst nur Sand zu finden ist, ist es „der Platz“ um Fische und anderes Getier zu sehen.
Beschreiben möchte ich meinen Weg im Uhrzeigersinn d.h. erst die nördliche Seite. Für den, der das erste Mal an diesem Platz taucht, ist dies wohl auch der einfachere Weg um nicht die Orientierung zu verlieren. Der Kompaß ist leider am Wrack, bzw. an dem Stahlbeton aufgrund der großen Abweichungen nicht oder nur mit Vorsicht zu benutzen.
In dem Moment, an dem sich recht stark bewachsenen Betonteile deutlich von ca. 7 m Tiefe erheben, weis man, hier fängt es an. Nun einfach eher links halten und je nachdem, wo genau man angekommen ist sollte man links von sich Sandflächen sehen können und rechts deutlich abgrenzbar die Reste der Schute. Am nord/westlichen Ende ragen von der Schute zwei alte Signalmasten, die über und über mit Miesmuscheln besetzt sind, ins freie Wasser. Hier folgt Ihr einfach den Konturen die sich in leichtem Bogen bis zu weiteren mastähnlichen Gebilden erstrecken. Direkt an diesen Gebilden findet Ihr eine der kleineren „Höhlen“. Ein Taucher paßt dort zwar rein, allerdings nicht ohne viel von dem Bewuchs zu zerstören – also laßt es doch bitte. Gegen Abend kommen aus den hinteren Ecken fast immer Aale hervor. Eine Lampe sollte nicht nur ihretwegen mit dabei sein. Weiter entlang der Trümmer gelangt man an eine Platz an dem die höheren Teile des Wracks etwas nach Süden zurückspringen. Nun beginnt meines Erachtens nach der schönste Teil des Wracks, hier entdeckt man auch die einzigen wirklich maritimen Stücke, die an die schwimmende Vergangenheit erinnern. Der Trümmerhaufen verändert sich zu großen Betonplatten, die senkrecht vom Grund empor kommen; diese müßten früher mal eine der Bordwände gewesen sein (besonders daran zu erkennen, daß sich an deren äußerster Ecke, fast am Grund, einer der beiden Festmacheraugen befindet (große Metallringe die an einer eingemauerten Öse hängen)). Sehr schönes Fotomotiv…

Folgt Ihr den Platten, solltet Ihr es nicht versäumen das ganze auch von weiter oben zu betrachten und ggf. mal „hinter den Kulissen“ zu stöbern. Hier kann man sich ganz toll in mannsgroße Spalten sinken lassen! Ganz automatisch kommt man so an das östlichste Ende und damit auch zur zweiten „Höhle“. Mit etwas Phantasie kann man sich gut vorstellen, daß dieses kleine Quadrat früher mal eine der Türöffnungen gewesen sein muß. Unbedingt sehenswert ist die Decke und der Blick den man hat, wenn man sich weiter hinein lehnt. Aber auch hier gilt, wie ja immer, bitte laßt noch was heil für folgende Tauchergenerationen. Schaut man direkt auf den kleinen Eingang von Höhle 2, so kann man links davon eine Spalte ausmachen. Ein Blick hinein wird meist damit belohnt, daß man anfängt die vielen Aktinien und Seenelken zu zählen! Dies ist gleichfalls der Wendepunkt, von hier aus geht es zurück Richtung Westen.
Was nun folgt ist für die meisten Taucher neben dem vielen Leben das es zu sehen gibt, das Highlight dieses Tauchgangs. Von Grund bis fast unter die Wasseroberfläche erhebt sich ein großer quadratischer Turm! An, um und in Ihm tummeln sich im Sommer Tausende von Jungfischen!!! Hier hat man häufig das Gefühl am Mittelmeer zu sein… Als wenn das nicht schon genug wäre, hängt hier auch noch das zweite Festmacherauge direkt auf der äußeren Ecke des Turms. Wer gut mit seiner Lunge und seinem Jacket um kann, der sollte es sich nicht entgehen lassen, im Sinkflug den Turm von innen zu bestaunen. Dem Turm folgt eine der größten Betonplatten, die sich an den Mittelteil anlehnt, um so eine schöne geschützte Spalte zu erzeugen. Auf der rechten Seite der Platte bekommt man eine gut Einsicht in das „Innenleben“ der Schute. Hier geht der Blick ca. 2m in den Trümmerhaufen und seine kleinen Nischen und Ecken hinein. Was nun folgt, hat so manchen den Kontakt zur Schute verlieren lassen; Dieser Teil auf ungefähr der Hälfte des Wracks ist recht unstrukturiert und flach. Darüber hinaus fächert dieser Bereich sehr Richtung Süden aus und bildet fast so etwas wie eine Enklave. Also Vorsicht, bleibt zunächst an den höher gelegenen Teilen und schaut Euch diesen Teil zum Schluß an. Viele mögen jetzt denken, was schreibt der Kerl; da einmal am Wrack, immer am Wrack.
Leider kenne ich zu viele Leute die nie an der Schute waren obwohl sie sie gesucht haben und zu viele Leute die dran waren und wieder weg…

Kein Kompaß, keine Sonne, da kann das schon mal vorkommen.

Von hier aus bietet es sich an, den Rundtörn um die Betonschute zu vollenden und die zweite Runde zu tauchen. Also weiter, entlang der größeren Trümmerreste, dort treffen wir wieder auf abgeknickte Masten. Über diese geht es hinweg und weiter entlang der flacher werdenden Trümmerteile. Sieht man vor sich dann ein Feld das weder Trümmerhaufen noch Sandfeld ist, wird es Zeit nach rechts Abzubiegen, um die Trümmer nicht aus den Augen zu verlieren. Eigentlich, wenn meine Beschreibung stimmt, solltet ihr jetzt wieder bei den ersten genannten Masten sein. Zu weiteren Erkundung bietet sich nach der ersten oder auch zweiten Erkundungsrunde der Mittelteil, also der höhergelegene Teil des Wracks, an.
Dort würde Ihr auch zur rechten Jahreszeit die Seehasen finden die sich hier jedes Jahr aufs neue zu Laichen niederlassen (März bis Juni) . Viel Spaß und viel Erfolg!

Copyright © 2002 bei Peter Klink / Alle Rechte vorbehalten

Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde. 

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