Strassenbagger

westl. von Fehmarn

54°24,500′ N   10°55,300′ E

 

Auf der oben genannten Position befindet sich ein Raupenbagger mit Ausleger. Er liegt kopfüber im  schlickigen Grund. Der Ausleger ist ca. 15 m lang, das Fahrzeug ca. 5 m lang und 3 m breit. Der Bagger ist stark mit Muscheln bewachsen.

Südwestlich vor Fehmarn liegt in 16 Meter Wassertiefe ein ungewöhnliches Objekt auf dem Meeresgrund. Die Besatzung des Mienensuchbootes traute im Jahr 2000 ihren Augen nicht. Das, was sich auf dem Display ihres Side-Scan-Sonars abzeichnete, war alles andere als ein Schiffswrack in der Ostsee. Ein Taucherteam macht sich im Jahre 2004 daran den Bagger einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Boje, die auf Kommando von Schiffsführer Peter Klink von Bord des Bubblewatchers geworfen wurde liegt geanu im Ziel. Beim Abtauchen erkennen die Taucher  eine Fahrerkabine. Wie ein Puzzle fügen sich die Einzelteile zu einem Gesamtbild zusammen. Aus dem Steuerhaus ragt ein 15 Meter langer Ausleger. Tatsächlich, mitten in der Ostsee steht ein Straßenbagger auf dem Meeresgrund.

Der Bagger ging von Bord

wie sich später herausstellte  ist es eine skurrile Geschichte, wie der Bagger Anfang der 70er-Jahre auf den Meeresgrund kam. Der Schlepper einer Hamburger Hafenbaufirma,  zog den Straßenbagger auf einem Schwimmponton von Kiel nach Heiligenhafen. Dort sollte er für den Molenbau eingesetzt werden. Die Mannschaft wusste allerdings nicht, dass der Ponton defekt war und merkte auch nicht das er langsam aber sicher seine Schwimmfähigkeit verlor. Er lief also langsam voller Wasser und irgendwann ging der Bagger unerlaubter Weise, still und heimlich, von Bord. Die Mannschaft hatte es zunächst nicht bemerkt, da so ein Schleppzug doch schon knapp 100 – 200m Länge erreicht

Später konnte der Berufstaucher Rolf Lorenz nur noch vermuten, dass der Ponton entweder ein Leck hatte oder evt. eine Luke offen gestanden hatte. Vom Bagger selbst gab es lange Zeit keine Spur mehr. Rolf Lorenz berichtet, dass die Besitzer erst gar nicht nach dem Bagger suchten. Es war zu unwahrscheinlich ihn je wieder zu finden.

Wiedersehen nach 30 Jahren

Erst 30 Jahre später wurde der Bagger durch das Sonargerät eines Minensuchbootes der Deutschen Marine entdeckt. Als der Bagger vom Schwimmponton rutschte und ins Wasser stürzte landete er auf dem Meeresboden auf dem Kopf. Das Führerhaus wurde teilweise unter dem enormen Gewicht des Baggers zerquetscht. Die großen Stahlräder, für die Seile des Baggerauslegers, sind noch gut erhalten.
Der Bagger ist ein lohnendes Ziel für Taucher, die es leid sind immer nur normale Schiffe unter Wasser zusehen.
Der Gittermast ist mit Muscheln und Seenelken dick bewachsen.Der Mast bietet perfekte Versteckmöglichkeiten für allerlei Unterwassergetier vor den großen Feinden dieser Welt. Er ist ein perfektes Biotop für Taschenkrebse und kleine Fische. Der Bagger hat sich komplett in ein kleines Riff verwandelt und so nütze der Verlust des Gerätes zwar nicht den Menschen aber den Meeresbewohnern brachte er große Vorteile.

Copyright © 2003 bei Peter Klink / Alle Rechte vorbehalten

Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

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