Herman

54° 52,300′ N    009° 47, 280′ E

„Herman af Egernsund“ ist einer der vielen Lastensegler die in den Anfängen des 20. Jahrhunderts die Ostsee befuhren und durch Ihre Frachten die Bevölkerung mit allem Möglichen an Dingen des täglichen Bedarfs versorgten.

Herman wurde 1893 aus Eiche gebaut. Er war mit 20 BRT vermessen und mag eine Länge von 15 bis 20 m gehabt haben.
Am Sonntag, den 08.11.1925 lief Herman am Vormittag gegen 09:30 Uhr mit seiner Besatzung, die aus dem Kapitän, seiner Frau und seiner zweijährigen Tochter bestand, aus Sonderborg / DK aus, um in einer rel. kurzen Fahrt das Nybøl / Nor zu erreichen. Geladen hatte Herman knapp 47 Tonnen Torf.  Da die gesamten 47 Tonnen nicht in den Laderaum passten lagerte man auch einige Tonnen an Deck. Die Luken wurden nicht verschlossen, denn dann hätte man weniger Fracht aufnehmen können und für die kurze Fahrt wurde es vom Kapitän auch nicht als für nötig befunden.

Das Wetter war an diesem Tage nicht das erfreulichste, so dass kurz nach dem Auslaufen aus dem Sonderborger Hafen und dem verlassen des Landschutzes der Insel Als, in Höhe Höuphav, die See durch die böigen ost-nord-östlichen Winde schon sehr rauh war, so dass sich der Kapitän zur Sicherheit seiner kleinen Familie dazu entschloss umzukehren um wieder zurück nach Sonderborg zu laufen. Man segelte auf dem Stb.Bug um umzukehren mußte eine Wende gefahren werden, bei diesem Manöver krängte das Schiff auf Gund der sehr schweren Ladung und dem dadurch verschobenen aufrichtenden Moment ( Metazentrum) so sehr, das Wasser in das Schiff eindringen konnte. Das Boot war so schwerfällig geworden, das es eine Zeit lang fast auf der Seite liegen blieb, Zeit genug um soviel Wasser aufzunehmen, das es sich nicht wieder hätte aufrichten können. So sank das Schiff auf den Gund der Sonderborger Bucht. Der Kapitän und seine Frau konnten sich in das losgerissene Rettungsboot retten, und an der Küste von Skelde an Land gehen, doch für die zweijährige Tochter ging das Unglück tödlich aus, denn es ertrank hilflos in seiner kleinen Koje unter Deck.
In einer späterer angesetzten Verhandlung, vor dem dänischen Seeamt, wurde als unfallursächlich das nicht wasserdichte verschließen der Luken festgestellt. Der Kapitän wurde nach §26 des dänischen Schifffahrtsrechtes zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
Heute liegt Herman in einer Tiefe von rund 24 m auf schwarzem, modrigen Grund. Jede Bewegung der Flossen sollte mit Bedacht ausgeführt werden, denn schnell ist die komplette Sicht verdorben. Es ragt vielleicht noch knapp 1,5 m über den Grund. Ansonsten ist der hölzerne Rumpf sehr stark verfallen.

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