Kleiner Ewer Tn 2

54 °29,270’N und 010°25,420’E

Der kleine Frachter, wie dieses Wrack genannt wird, liegt am nördlichen Rand eines U-Boot – Übungsgebietes.
Die Tonne 2 des Kiel – Fehmarnsund – Weges liegt nur 3,6 Kabel entfernt und peilt rw. in 197° . Der Leuchtturm Kiel ist ca. 5,7 nm entfernt und peilt rw. in 277°.

Da diese Position außerhalb jeglicher Landabdeckung liegt, ist dort bei stärkeren östlichen, westlichen und auch nördlichen Winden mit rel. ungemütlichen Seegang zu rechnen.
Empfehlenswert wäre, wie für alle anderen Tauchgänge auch, eine aufblasbare Signalboje. Eine solche Boje sollte jeder Taucher mit sich führen, denn mit dieser Boje lassen sich kleine Taucherköpfe in den Wellen der Ostsee viel besser von den jeweiligen Tauchbootbesatzung wiederfinden, falls ein Taucher unerwartet abtreiben sollte.

Was ist ein EWER

Ein Ewer (vermutlich vom holl. envarer = Einfahrer, was auf eine ursprüngliche Ein-Mann-Besatzung hindeutet) ist ein kleinerer, aus Friesland stammender, Segelschiffstyp mit einem oder zwei Masten. Mit einem Mast ist es ein -Giekewer-, bei dem Typ mit zwei Masten handelt es sich genauer um einen Eineinhalbmaster, bei dem der hintere Mast deutlich kürzer als der vordere ist, ein sog. Besanewer.

Ein GiekwerTypische Merkmale sind der flache Boden (Plattbodenschiff) und häufig Seitenschwerter, mit denen die Abdrift verringert wird.
Ein Schiffstyp mit der Bezeichnung -Ewer- ist seit dem Mittelalter bekannt, eine erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1252. Ab etwa 1800 fanden sie vor allem im Gebiet der Elbe Verbreitung und wurden im 19. Jahrhundert zu der in Deutschland am häufigsten eingesetzten Schiffsklasse. Sie wurden besonders als Frachtschiffe in der Küsten- und Flussschifffahrt genutzt, teilweise auch als Fischereifahrzeug.
Die Takelage ist üblicherweise eine Gaffeltakelung, ergänzt durch Vorsegel: Fock- und Klüversegel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Ewer häufig zusätzlich mit Motoren ausgerüstet.

Das Wrack heute
  ( von Rocco)

Die Wracklänge beträgt ca. 25 m. Das Wrack liegt in 19 m Tiefe auf sandigen Grund.
Die Tjalk steht aufrecht und ist relativ gut erhalten. Lediglich die Aufbauten fehlen und die Bordwände im Laderaumbereich sind schon zur Seite gefallen. Die Innenräume des Wracks sind mit Schlamm gefüllt, so das man die Art der Maschine nicht mehr genau erkennen kann. Sicher ist, dass in dem mit Schlamm gefüllten Räumen im Heck noch ein kleinerer Diesel-bzw. Glühkopfmotor vorhanden ist. Man kann lediglich noch einen Brennstofftank erkennen, da diese meistens im oberen Bereich der Maschinenräume angebracht waren. 
Der Hauptantrieb bestand aus der Besegelung und der Motor diente lediglich als Hilfsmotor. Darauf lässt der noch vorhandene, allerdings ziemlich kleine Propeller und der gut sichtbare, klappbare Mast schliessen. 
Durch die Möglichkeit den Mast zu klappen waren diese Schiffstypen in der Lage auch Flüsse und Kanäle zu befahren. 
Eine Ladung ist auf dem ersten Blick nicht mehr zu erkennen. Es wurden allerdings im Wrackumfeld einige Ziegelsteine und etliche größere Kohlebrocken gefunden. Vielleicht war dies ja die Ladung und sie wurde evt. geborgen. Das würde auch die Beschädigung der Bordwände im Laderaumbereich erklären. 
Ansonsten ist das Wrack bei guten Wetter einfach zu betauchen. 

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Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

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