Burg VS – 54

54°34,521′ N    011°13,876’E

Dieses Wrack mit der BSH Wracknummer 668 liegt in der unmittelbaren Nähe der Fahrwassertonne KO 7-T64 im Fehmarnbelt. Wenn nicht gerade ein „Geisterfahrer“ auf der falschen Seite kommt, liegt man da recht ungestört von der Großschifffahrt. Aber wenn hier der Strom setzt, und das ist nicht selten, dann strömt es auch hier richtig – 3-4 Knoten sind keine Seltenheit! 
Der Fischkutter „Burg“ wurde 1937 von Schulte & Bruns, Emden als Fischlogger, BURG-PG 527 (Geestemünde) für Bischoff, Bau-Nr. 122, gebaut.
Er war mit 344 brt, 620 tdw vermessen, zwischen den Loten maß das Schiff 44,25 m in der Länge und die Gesamtbreite war 7,70m angegeben und der Tiefgang betrug 3,03 m.
Als Antriebsmaschine diente ein 6 Zyl.- 4 Takt MAN – Diesel.

Burg VS 54

Burg VS 54

Am Freitag, den 14.06.1940 wurde die „Burg“ von der Marine übernommen bzw. eingezogen. Das Schiff wurde mit zwei 3,7-cm-Kanonen sowie einigen Maschinengewehren ausgerüstet, in BURG – H1 unbenannt und als Vorpostenboot eingesetzt.

Bereits am Montag, den 01.06.1942 wurde die „Burg“ durch die Kriegsmarine  in „BURG – DWO 02“ umbenannt. Vier Monate später, und zwar am Freitag, den 01.10.1943 wurde die „Burg“ im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen durch das OKM in BURG – VS 104 unbenannt. Aber diesen Namen trug das Schiff auch nur 2 Monate, denn ab Samstag, den 01.01.1944 setzte das OKM die Burg als BURG – VS 54 ein.

Am Mittwoch, den 15.03.1944, war nach nur knapp 6 Lebensjahren das jähe Ende des einst stolzen Schiffes in Form einer Seemine gekommen.

Das Wrack heute

Von Allan Jensen

Die „Burg“ ist ein schönes Wrack. Es liegt in 29 Meter Tiefe und ragt fast 10 Meter vom Boden auf.
Es bestehen viele Möglichkeiten das Schiffsinnere zu erkunden. Entweder dringt man über die Brücke ins Innere ein, oder über einen der Niedergänge. Obwohl das Schiff etwa mit 45° Schlagseite auf der BB-Seite liegt ist es nicht schwer sich im Inneren zurecht zu finden. Bei schlechter Sicht kann es etwas schwierig sein die Schotten zu finden. Über das hintere Schott, im achtern Aufbau, kann man ebenfalls das Wrack erkunden. Von Stb. kommend, trifft man in dem Gang auf zwei Türen auf der Steuerbordseite. Die erste Tür führt zum Maschinenraum. Hier kann man einschwimmen und bis zu Brücke durchtauchen. Hinter der anderen Tür befindet sich eine Toilette.

Auf der Backbordseite befindet sich eine Kammer mit einem Waschbecken. Hinter der zweiten Tür liegt ein Niedergang der nach unten führt. Leider kommt man hier nicht weiter, da der Niedergang bis zur Hälfte mit Schlamm aufgefüllt ist. Die dritte Tür führt zur Messe, auch hier ist alles verschlammt. Hier gibt es aber viele Kleinigkeiten zu sehen und zu finden, z.B. bestehen gute Chancen Geschirrteile zu finden.

Auf den Aufbauten befindet sich ein Geschütz. Auf der Back befindet sich ebenfalls eine Kanone, die jedoch abgebrochen ist und ein Stück an Bb. liegt. Die Plattform, auf der das Geschütz montiert war, lässt sich noch gut erkennen. Weiterhin befinden auf der Back auch noch einige Türen, aber leider liegt hier viel Schlamm und es ist nicht möglich hier ins Wrack einzudringen.

Die Innenräume sind stark mit schwarzem Schlamm aufgefüllt und man muß aufpassen sich die Sicht nicht sofort einzutrüben. Das Innere des Wracks sollte nur mit äußerster Vorsicht betaucht werden da wahrscheinlich große Einsturzgefahr besteht. Das Wrack ist im Jahr 2012 mit einem immensen Seenelkenbewuchs, der es schwierig macht Details, wie z.B. die Geschütze, zu erkennen, besetzt. Weiterhin sorgen aber auch viele Netze und Angelschnüre für reichlich unbehagen.

Die Bedingungen für Tauchgänge an VS-54 sind in der Regel nicht einfach, so strömt es regelmäßig recht heftig in diesem Teil der Ostsee, am Wrack befinden sich viele Netze und Angelschnüre, die Sichtweiten sind oftmals direkt über dem Grund relativ schlecht und die Geräusche der vorbeifahrenden Großschifffahrt sorgen während des Tauchgang für zusätzliche psychische Belastung. 

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Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

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