Sophie

54° 50.100’N und 009° 55,150’E

Zur Geschichte der „Sophie af Køge“ gibt es folgendes zu sagen.1911 wurde die „Sophie“ in Rendsburg auf der Werft J.P. Ohm aus schwerem Eichenholz nach traditioneller Bootsbaukunst gebaut. Getauft wurde sie auf den Namen „Henriette“. Sie war als Frachtsegelschiff ausgelegt. Einige Jahre später wurde sie nach Køge an Ihren letzten Eigner N.C.F. Sørensen, verkauft, der das Schiff in „Sophie af Køge “ umbenannte. Im Laufe der Zeit wurden die Dieselmotoren immer kleiner, so daß man sich 1925 dazu entschloß, im Rahmen eines Werftaufenthaltes, auch in den Rumpf der „Sophie“ einen solchen Motor einzubauen.
Die letzte Ladung bestand aus 30 t Zementsäcken. Sie sollte dem Schiff kein Glück bringen. Diese Reise war eigentlich eine reine Routineangelegenheit, aber es sollte anders als geplant kommen.

Spill im Vorschiffsbereich

Der Ausgangshafen war Ålborg und der Zielhafen war Gråsten, gleich hinter dem Egernsund. Eine Reise von nicht ganz 200 sm und einigen Tagen Dauer. Alles lief gut, bis zum Unglückstag, den 21. August 1930. An diesem Tag war alles anders. Da zur damaligen Zeit keine elektronischen Geräte zur Navigation zur Verfügung standen war man auf sein menschliches Wahrnehmungsvermögen verstärkt angewiesen. Gegen 20.00 Uhr passierte man den Ort Skjoldnæs, auf der nördlichen Spitze von Ærø. Das Wetter war so schlecht, daß man noch nicht einmal einen Hund vor die Tür jagen wollte. Es regnete in Strömen, es donnerte und blitzte. Die Sicht war miserabel, teilweise konnte man nur wenige Meter weit sehen. Anderthalb Stunden später, so gegen 21.30 Uhr, meinte man das unregelmäßige Läuten einer Glocke zu hören. Man war sich einig, das dieses die Glockentonne des Pøls Rev war. Man hörte das Läuten allerdings auf der Backbordseite. Aber das wäre fatal gewesen, denn diese heute eingezogene Tonne, hätte man mit der Steuerbordseite passieren müssen. Man versuchte sofort die Wassertiefe auszuloten, aber das Schicksal war schneller, erst traf der Bug der „Sophie“ die Untiefe. Das Schiff glitt an den unter Wasser liegenden Steinen ab und das Heck stieß auch noch mit lautem Getöse gegen die großen, knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Steine. Da das Schiff an der Untiefe abglitt, konnte erst einmal weitergefahren werden und als erste Maßnahme, zum Erhalt des Schiffes, wurde der Kurs zuerst nach Osten und dann nach Süden geändert. Man fuhr also erst wieder von der Untiefe weg, um sie dann weiter südlicher zu umrunden.

Sophie

Nach ca. 10 Minuten Fahrt kam das Feuer von Leuchtturm Keagneas in Sicht und man steuerte darauf zu. Unaufhörlich drang Wasser, und das in nicht ganz unerheblicher Menge, in das Schiff. Es drang mehr Wasser in das Schiff ein, als herausgepumpt werden konnte. Kurz nachdem das Feuer von Keagneas passiert war, versagten die Pumpen Ihren Dienst, als der Antriebsmotor nun vollends unter Wasser stand. Spätestens jetzt wurde der Besatzung klar, das Sie den Kampf gegen die Ostsee, um Ihr Schiff verloren hat. Sie machte das Rettungsboot klar, gab Notsignale mit dem Nebelhorn und in dem Fackeln abgebrannt wurden. Kurze Zeit später verließ sie das sinkende Schiff. Die Uhr war schon bei 23.00 Uhr angekommen, als die „Sophie“ leise gurgelnd unter der Wasseroberfläche verschwand. Zum Feuerschiff „Kalkgrund“ war es nicht mehr weit. Gegen 24.00 Uhr konnte die Besatzung der „Sophie“ von dem festvverankerten Feuerschiff aufgenommen und versorgt werden. Ein dänisches Gericht verurteilte den Kapitän und Eigner der Sophie, N.C.F. Sørensen, aus Køge, am 12.05.1931, gemäß § 293 des dänischen Seefahrtsrechtes wegen schlechter Seemannschaft zu einer Geldstrafe von 50 DKr.

Das ganze ist nun fast 72 Jahre her.

Die Sophie liegt heute ca. 1,12 nm entfernt vom Leuchtturm Kalkgrund, in nordöstlicher Richtung, auf ca. 28 m Wassertiefe. Der Grund ist sehr weich. Der Leuchtturm Kalkgrund peilt rw in ca. 266 °und 0,97 nm Entfernung. Der Leuchtturm Keagnaes, auf der gleichnamigen Halbinsel, peilt in rw 57° und ist ca. 2,9 nm entfernt. Das Wrack sieht auf den ersten Blick aus, als sei dort ein großer Blumentopf versenkt worden. Es ist über und über mit allen möglichen Ostseepflanzen und Tieren bewachsen. Es hat eine leichte Vorlastigkeit, von ca. 2°, da nur der Bugbereich leicht, in den ansonsten schlammigen Boden, eingesunken ist. Mit kräftigen Flossenschlägen sollte man überaus sparsam sein, denn der Boden ist eine Garant für schlechte Sicht, wenn man ihn mit Flossenschlägen ärgert.
Auf der Back steht eine kleine handbetriebene Winsch. Mit ihr wurde wahrscheinlich der Anker gehievt oder sie diente als Ladebaum Winsch. Von kleinen Ladebäumen könnten noch die Rundhölzer, die quer über das Vorschiff liegen herrühren. Das ist aber mehr eine Vermutung unsererseits. Die zwei hintereinander liegenden Laderäume sind heute zur Hälfte mit Sediment gefüllt. Teile, der als Ladung gefahrenen Zementsäcke sind auch noch zusehen. Sie sind allerdings steinhart.
Die Aufbauten, die sich auch auf diesem Schiff im achteren Bereich befunden haben, befinden sich nicht mehr an Deck, sondern die Reste davon liegen achtern, ca. 4 m vom Wrack entfernt auf der Steuerbord Seite, auf Grund.
Ein Bild der Sophie aus besseren Zeiten wahr leider nicht aufzutreiben. Die Sophie war ca. 25m lang, 6m breit und sie soll einen Tiefgang, voll abgeladen, von 2,5 m gehabt haben. Das Unterscheidungssignal war N C J W.

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Falls jemand etwas mehr über dieses Wrack weiß und nähere Angaben über dieses Wrack machen kann und möchte, oder vielleicht Fotos hätte, dann wären wir sehr dankbar, wenn er sein Wissen bzw. seine Fotos z.B. per E-Mail mit uns teilen würde.

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